Halle (Saale) Umland Rückwanderer

Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle

Gedenkbuch Rückwanderer


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Name: Levi 
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Ilse Levi

Kommentar:
Ilse Levi etwa 1938/39
(Sammlung Bertram Söller)
Ilse Levi etwa 1938/39
(Sammlung Bertram Söller)
Vorname: Ilse 
Geburtstag: 26.11.1925 
Geburtsort: Freudenberg 
Privatadresse: Freudenberg[1], Haaggasse[2] 
letzte Adresse: Halle, Germarstr. 12[3] 
Beruf: "Praktikantin"[4], Heimschülerin im Altersheim Boelckestr. 24[5] 
Verwandtschaft: Großeltern:
Klara Rothschild geb. Heimann, geboren am 04.04.1871 in Freudenberg, gestorben am 02.01.1943 in Camp Nexon/Frankreich[6];
Leopold Rothschild, geboren am 27.10.1863 in Hörstein, gestorben am 01.07.1937 in Freudenberg
Eltern:
Benno Levi, geboren am 27.03.1897 in Mittelsinn, gestorben am 13.08.1942 in KL Auschwitz, vorher Gurs, Rivesaltes (F)[7];
Emilie gen. Elise(a) Levi geb. Rothschild, geboren am 08.12.1895 in Hörstein, gestorben am 11.09.1942 in Auschwitz[8]
Emilie und ihr Ehemann Benno wurden mit dem Transport 31 aus dem französischen KL Rivesaltes am 11.09.1942 ins KL Auschwitz-Birkenau deportiert.[9]
Geschwister:
Sidda Sandel geb. Levi, geboren am 03.05.1927 in Freudenberg;
Emil Levi, geboren am 26.04.1930 in Freudenberg, verstorben 12.08.1999 in den USA[10] 
weitere Lebensdaten: 12.09.1939: Ankunft der drei Geschwister in Halle aus der Israelitischen Waisen- und Erziehungsanstalt Esslingen[11], die auf "[…] Anordnung der Militärbehörden zu Lazarettzwecken geräumt werden musste.“[12]
1940: Schließung der halleschen jüdischen Schule. In den Sommerferien fuhr Ilse mit den Jüngeren nach Freudenberg. Danach kamen diese zu Karlsruher Verwandten. Ilse musste nach Halle zurück.
22.10.1940: Deportation der jüngeren Geschwister und der Eltern ins Camp Gurs. Ilses Geschwister überlebten in Südfrankreich mit Hilfe antinazistischer Organisationen, die sie aus dem Lager Gurs gerettet hatten.[13]
Die hallesche Transportliste v. 30. Mai 1942 enthält Ilse Levis Namen für den Transport "nach Osten".[14] Der Deportationszug kam am 01.06.1942 aus Kassel und fuhr über Halle nach Lublin/ Polen[15], das er am 03.06.1942 erreichte.[16] Von dort endete der Transport im Vernichtungslager Sobibor.
1946: Onkel Raphael Rothschild war mit seiner Familie in die USA emigriert (Hartford/ Connecticut) und lud die jüngeren Geschwister nach dort ein.[17] Sie konnten ihre Schulbildung aber nicht mehr vollenden. Emil blieb ledig, Sidda zog 1949 nach Boston. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter, die nach den Holocausttoten Elise und Ilsa genannt wurden.[18] 
Todesort: Sobibor/Distrikt Lublin 
Todesdatum: 3. Juni 1942[19] 
Quelle(n): [1] Sandel-Levi (USA, Schwester): Email v. 13.03.2001
[2] Söller, Bertram Email v.12.11.2008
[3] Tl 30.05.1942, S. 6
[4] G 42
[5] FS S. 204
[6] BArch (11.04.2008)
[7] YVD (22.03.2007) Rothschild, Bernhard
[8] vgl. Anm. 2
[9] Klarsfeld (23.11.2008)
[10] vgl. Anm. 2
[11] FS S. 176 f.
[12] Schr. v. Leo Hirsch an Kurt Weiß, Halle, v. 26.09.1939; zitiert nach FS S. 176
[13] vgl. Anm. 1
[14] Tl 30.05.1942
[15] OFM
[16] PW: Email v. 12.09.2003 an den Projektleiter
[17] Söller, Bertram: Email v. 23.03.2007, vgl. Anm. 7
[18] vgl. Anm. 1
[19] PW: Mitteilung v. 13.10.2003 
letztes Update: 25.11.2008 08:12:47 

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